Handball spielen und erleben

in Berlin-Neukölln

Magic Girls zaubern in Hälfte eins – und verlieren am Ende doch denkbar knapp

Die Zuschauer in der Sporthalle Neue Roßstraße erlebten am Samstag ein Handballspiel mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern: Die Magic Girls der HSG Neukölln boten in der ersten Halbzeit eine wahre Show und gingen mit einer souveränen 16:9-Führung in die Pause. Doch in Hälfte zwei gerieten die Neuköllnerinnen ins Wanken – und mussten sich am Ende knapp mit 25:26 gegen Pro Sport 24 geschlagen geben.

Von der ersten Sekunde an legten die Magic Girls los wie die Feuerwehr. Mit schnellem Spiel und einer sattelfesten Abwehr inklusive Torhüterinnen brachten sie die Gastgeberinnen aus dem Konzept. Allen voran Lena Gäbelein, die mit insgesamt sieben Treffern eine echte Tormaschine war, zeigte eindrucksvoll, warum die HSG in dieser Liga ernst zu nehmen ist.

Das Tempo, die Präzision und der absolute Wille der Magic Girls machten aus der ersten Halbzeit ein Lehrstück: „Das war wirklich eine unserer besten Leistungen in dieser Saison“, erklärte Trainer Christian Kohlstädt später. Doch während in der ersten Hälfte nahezu alles klappte, sollten die nächsten 30 Minuten das komplette Gegenteil werden. Nach der Pause trat Pro Sport 24 wie verwandelt auf – während die HSG den Schwung aus der ersten Halbzeit einfach nicht mitnehmen konnte. Die Gastgeberinnen spielten druckvoller, nutzten Fehler der Magic Girls konsequent aus und brachten die Neuköllnerinnen zunehmend durch ihre gesteigerte körperliche Härte in der Abwehr aus dem Konzept. Vor allem Sandra Lamp und Natalie Schwenterley drehten für Pro Sport auf und sorgten mit je sechs Treffern dafür, dass der Rückstand Tor um Tor schmolz.

Die HSG hingegen verlor in der Hektik die Nerven. Zwei unnötige 2-Minuten-Strafen und einige ungenutzte Chancen kosteten die Führung – und am Ende auch den Sieg. In einer packenden Schlussphase traf Melanie Göhler zwar kurz vor Ende zum 25:26, doch die verbleibenden Sekunden reichten nicht mehr für den Ausgleich.

„Das tut weh“, gab Gäbelein nach dem Spiel zu. „Wir haben in der ersten Halbzeit gezeigt, was wir draufhaben, aber dann den Faden verloren.“ Auch Kohlstädt fand deutliche Worte: „Die zweite Halbzeit war nicht unsere. Pro Sport hat uns mit den Zahn gezogen. Das müssen wir erstmal verarbeiten.“

Der Blick nach vorn: Alles oder nichts im Pokal
Doch Zeit, Trübsal zu blasen, gibt es nicht. Schon am kommenden Mittwoch (22. Januar, 20:00 Uhr) wartet im Pokal mit dem BFC Preussen der nächste Gegner – ein alter Bekannter aus der Liga. „Wir haben jetzt eine klare Aufgabe: Dieses Spiel analysieren, abhaken und am Mittwoch Vollgas geben“, betonte Kohlstädt.

Die Magic Girls haben gezeigt, dass sie zaubern können. Jetzt liegt es an ihnen, diesen Glanz wieder auf die Platte zu bringen – vielleicht schon im Pokalspiel gegen Preussen. Ein Sieg wäre nicht nur das Ticket für die nächste Runde, sondern auch der perfekte Schub für den Rest der Saison.